Es kam wie erwartet. Natürlich ist Alcatraz ein Mythos. Und natürlich ist es interessant, den Spuren dieses Mythos zu folgen. Aber letztlich ist Alcatraz ein modernes Gruselkabinett, mit Hilfe dessen sich der sonnenbebrillte Tourist durch Schaudern belustigen kann. Die meisten der lächerlich kleinen Zellen sind leer und verfallen, die Toiletten vergammelt oder zerschlagen, und kleine und nicht so kleine Macken im Fussboden zeugen von einer Revolte, die man niedergeschlagen hat - mittels Handgranaten, welche durchs Dach eingeworfen wurden, weil man sich anders nicht mehr zu helfen wusste.
Dazwischen stehen Bilder getöteter Wärter und Häftlinge, man liest tragische Geschichten cleverer und dennoch gescheiterter Ausbruchsversuche und bekommt - vorausgesetzt man zeigt dafür Interesse - am Rande mit, dass hier nach Ende der Gefängnisära die Befreiungsbewegung der Indianer ihren Ausgang genommen hat.
So bleibt mir Alcatraz als ein unheimlicher und unschöner Ort in Erinnerung - trotz der tollen Arbeit der Rangers, die hier die Besucher mit Informationen versorgen. Alcatraz kann man besuchen, ein "Muss" ist es für mich nicht.
Von vielen Gefangenen als Teil der Strafe angesehen: der Blick auf die pulsierende Metropole |
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