Mittwoch, 2. November 2011

Ein Abend mit Höhen und Tiefen...

Eigentlich gäbe es ja nichts weiter zu berichten, schließlich sind wir mitten in der Arbeitswoche und da ich hier ja keinen Urlaub mache, konnte ich auch das heute besonders schöne Wetter (klarste Sicht seit langem) fast nicht genießen. Fast. Wenn man aber so ein spontaner Typ wie ich ist, dann verschiebt man das Abendessen eben auf unbestimmt und setzt sich stattdessen nach getaner Arbeit lieber 10 Minuten in ein Cable Car, 15 Minuten in die Strassenbahn und noch 20 Minuten in den Bus, um zu den Twin Peaks zu gelangen - auch wenn die Sonne schon weg ist. Steigt man dann einige Treppen und ein paar Trampelpfade hoch, so gelangt man an einen der wohl phantastischsten Aussichtspunkte der Stadt. Wer neugierig ist, scrollt jetzt gleich runter zu den Foto-Highlights, wer noch neugieriger ist, liest erst mal weiter. Ist ja klar, dass man da oben nicht die schlechtesten Fotos macht, wenn der Himmel sich rot färbt, wenn Flugzeuge vom nicht weit entfernten San Francisco Int'l Aiport ihren Weg nehmen und die Stadt unterhalb mit ihren flackernden Lichtern und Strassenzügen um die Blicke der Touristen und die Linsen ihrer Kameras buhlt. So bin ich also bis etwa halb 8 oben geblieben und war richtig froh, dass ich vor meiner Abreise lieber auf ein paar ohnehin unnötige Kleidungsstücke verzichtet habe, um stattdessen einen wirklich wichtigen Ausrüstungsgegenstand mitzunehmen: ein Stativ. Nach netten Gesprächen mit Deutschen sowie einem Ami mit schönem indischem Akzent war ich dann zeitweise nicht nur alleine, sondern konnte richtig tolle Aufnahmen machen. Dabei schwante mir schon, dass der Rückweg über die unbeleuchteten Pfade und ungleichmäßigen Treppen nicht gerade einfach werden würde. Aber wie das Schicksal so will, habe ich es ohne Sturz und Blessuren zur Strasse geschafft, um mich dann halt dort - spontan, beleuchtet und die Bushaltestelle schon im Visier - beim Tritt auf die Strasse gepflegt an den Asphalt zu schmiegen. Schade, dass ich es nicht mit ansehen konnte, aber das hat bestimmt ziemlich lustig ausgesehen. Die Blessuren halten sich in Grenzen, meine Hausapotheke musste ich allerdings um zwei Pflaster erleichtern. Während der halben Stunde, die ich auf den Bus warten musste, konnte ich dann nicht nur meine Wunden lecken, sondern auch über das Strassenschild nachdenken, dass ich kurz zuvor in einer mäßig beleuchteten Strassenecke gesehen hatte: "Wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt, rufen Sie sofort die Polizei." Nun ja...

Mit dem Bus trat ich dann meine Heimreise an, begleitet von zwei Deutschen, beide Anfang 20, hinter mir sitzend. Sie: "Ich bin sooo high..." - Er: "Ich hab auch viel reingetan." Irgendjemand im hinteren Busteil hat dann noch seinen Apfel, Sorte "Red Delicious", verloren. Und nachdem die Busroute über etliche Hügel und um ebenso etliche Kurven ging sowie von den üblichen scharfen Brems- und Beschleunigungsmanövern begleitet war, hat sich der Apfel so gut wie jede Sitzbank im Bus von unten angesehen.

Die restliche Fahrt verlief ruhig, ich konnte noch ein Cable Car-Wendemanöver an der Powell St. Station beobachten, um dann glücklich über meine Fotos in meine Zelle zurückzukehren - nicht ganz unversehrt, aber mit sehenswerten Fotos. Und hier sind die besten davon:

Blick in Richtung Downtown mit Market Street und Bay Bridge

Blick nach Westen mit Sutro Tower

Blick nach Osten, links wieder die Market Street
Blick nach Süden, rechts der südliche der beiden Twin Peaks




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